April 2022

Es ist schon wieder so viel passiert in letzter Zeit, dass ich kaum noch zuordnen kann, wann wir was gemacht haben. Aber jetzt beim genaueren Nachdenken fällt mir der April langsam wieder ein.

 

Anfang des Monats ist uns irgendwann aufgefallen, dass das Einstromwerk, durch welches kontrolliert Ostseewasser in die Birk fließen kann, kaputt ist.

Das Wasser gelangt über ein großes, unterirdisches Rohr, das durch große Schieber geschlossen werden kann, in die Birk. Diese Schieber hatten sich nun verklemmt und da es einen großen Aufewand darstellt diesen Umstand zu beheben, war der Plan einen Schacht in die Erde einzulassen, sodass ein solches Reperaturunterfangen zukünftig einfacher vonstatten gehen kann.

 

Wir haben also einen großen Langarmbagger auf den Deich bestellt und ein Loch geschaufelt, um an den Schieber heranzukommen. Unten angelangt gestaltete sich das ganze Unterfangen jedoch als etwas komplizierter als gedacht, wir stießen nämlich auf Grundwasser und einen weitaus kaputteren Schieber als gedacht, mussten dementsprechend das Loch vorerst wieder schließen und auf einen besseren Zeitpunkt warten…

 

Meiner Meinung nach war das gar nicht sooooo schlimm, denn der uneingebaute Schacht (übrigens melonengelb, nicht orange, das steht extra nochmal auf der Beschreibung) lässt sich auch hervorragend als Schlafmöglichkeit nutzen, also nicht, dass wir so etwas während der Arbeitszeit machen würden, das haben wir natürklich nur ganz kurz ausprobiert !

 

Wärend dieser ersten Wochen war Killi leider krank, wodurch sie dieses tolle Schachterlebnis nicht miterleben konnte...und auch beim nächsten großen Projekt hat Killi uns leider verlassen, da sie zwei Wochen in den Urlaub gefahren ist.

 

Finnski und ich hatten dann die langwierige Aufgabe einen Fuchszaun auf Oehe Schleimünde zu bauen, um die brütenden Vögel vor dem Fuchs und oder Maderhunden zu schützen.

 

Der Zaun musste vom Ostseewasser über Land bis ins Schleiwasser gebaut werden, was sich als teilweise sehr kaltes Unterfangen gestaltete, da wir in dieser Zeit an manchen Tagen recht starken Wind und dementsprechend hohe Wellen hatten, die sich ihren Weg in die Wathosen zu suchten wussten.

 

Auch mit Hagel und Platzregen hat das Wetter nicht gespart, da uns der Zaunbau aber über eine Woche beschäftigte, bekamen wir auch noch ordendlich Sonne ab und ich habe mir meinen ersten Sonnenbrand geholt, im April!!!

 

Eine treffende Beschreibung des Zaunbaus ist denke ich folgendes :

 

Zaun an Pfähle krampen, Isolatoren anschrauben und dabei möglichst NICHT den Akkuschrauber ins Wasser fallen lassen, sich vom Akkuschrauber beihnahe das Handgelek brechen lassen, Glattdraht spannen, Stabilisierungseisen in zu kleine Löcher hämmern und dabei sehr laut Fluchen (ohne Fluchen geht es fast besser, aber Fluchen ist ungemein erleichternd!), dann Spannfeder, Ei, Spanner, Glattdraht. Alles verrödeln und von vorne anfangen.

 

Mir ist bewusst, dass einige Leser*innen sich unter dieser Beschreibung überhaupt Nichts vorstellen können, aber wir haben irgnedwann von Spannfedern, Eiern, Spannern und Rödeleisen geträumt, deshalb muss das hier einmal so genau aufgeführt werden.

 

Nach diesem Unterfangen hatten Finnski und ich nichtmal mehr Lust an Ostern Eier zu suchen, wir hatten dieses Wort schon zu oft in anderen Zusammenhängen gehört.

 

Stattdessen haben wir den Frühling sehr genossen, hatten die Möglichkeit Nieby in betrunkenem Zustand zu erleben und durften am Ostersonntag einer Kartoffelpflanztradition beiwohnen und mit einem sehr alten Trecker Kartoffeln pflanzen.

 

Als Killi dann zurückkam sind wir alle drei direkt wieder aufgebrochen, wir hatten nämlich ein einwöchiges Seminar auf einem Traditionssegler. Ich war auf einem anderen Schiff untergebracht als die anderen Zwei, dementspechend kann ich nur aus meinen Reiseerlebnissen berrichten.

 

Für mich war das Segelseminar sehr sehr schön! Da ich selber segele, habe ich die Reise aus diesem Aspekt sowiso genießen können, aber auch die aus allen Seminargruppen neu zusammengewürfelte Gruppe war einfach toll! Alle haben sich super verstanden und als Team gearbeitet, sodass die Stimmung beihnahe ausschließlich gut war (bis auf den ersten Segeltag, an welchem wir ganz schön Seegang hatten und einigen schlecht geworden ist..)

 

 

 

Ein sehr tragisches Ereignis hätte ich beinahe vergessen !

 

Am Ende des Monats mussten wir unseren geliebten alten, blauen Stationsbus aufgeben. Lange haben wir hin und her überlegt, ob wir ihn nicht vielleicht doch noch durch den Tüv bekommen und dann vielleicht kaufen könnten, doch schlussendlich ist uns schmerzlich bewusst geworden, dass es sich nicht lohnen würde und der gute alte Bus seine Zeit gehabt hat.

 

Ein letztes Mal haben wir ihn auf Hochglanz poliert, sogar das Dach haben wir geschrubbt !

 

Jetzt haben wir einen neuen Stationsbus, den wir erstmal ordentlich durchs Gelände führen müssen, damit er sein blendendes Weiß etwas mit würdigen Gebrauchsspuren bekleiden kann…

 

Eins ist jedenfalls klar: So gut die Musikanlage des neuen Bussen auch sein mag, den Flair des Alten wird er nur schwer erreichen.